Die Meerforelle ist ein Wanderfisch. Genau wie der Lachs jagt sie im Salzwasser und steigt zum Laichen wieder in das Süßwasser auf. Dieser Zyklus bestimmt das Leben der Meerforelle und das der Meerforellenangler.
Zwischen Juli und Oktober steigen immer wieder Meerforellentrupps auf, meist nach kräftigen Regenfällen. Sobald der Wasserstand wieder etwas fällt, der Himmel bedeckt ist und ein leichter Wind geht, sind die Chancen optimal. Lange Trockenheit und hochsommerliche Temperaturen sind hingegen denkbar schlecht. Nur wer die Standorte der Meerforellen kennt und das Angeln in die Dämmerung und Nachtstunden verlegt, wird vielleicht noch einen Fisch fangen. Nach dem Ende der Laich- und Schonzeit, also im Januar, ziehen die abgelaichten Fische Richtung Meer. Da sie bereits im Süßwasser wieder fressen und ziemlich ausgehungert sind, lassen sie sich recht leicht fangen. In den kalten Monaten, vor allem nach langen Frostperioden, wandern die sogenannten Grönländer in die Unterläufe der Flüsse. Diese noch nicht geschlechtsreifen Fische sind etwa 40 bis 45 cm lang und beißen besonders gut bei einsetzendem Tauwetter. Ansonsten lassen sich Grönländer auch gut im Meer fangen. Da die Fische im Winter sehr salzhaltiges Wasser meiden, sammeln sie sich oft in leicht ausgesüßten Buchten. Neben den kleinen Grönländern beißen im Winter auch die kompakten Überspringer. Das sind Fische, die eine Laichzeit überspringen und im Meer bleiben. Diese Meerforellen sind silberblank, haben eine Mordskondition und sind meist recht schwer. Überspringer können bei 70 cm Länge über 10 Pfund auf die Waage bringen. Ab Januar wird es für die Küstenangler interessant. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Mildes Wetter und Sonnenschein sind ideal. Vor allem nachmittags jagen die Meerforellen oft im Flachwasser, das sich über den Tag etwas erwärmt hat. Zwischen März und Mai erreicht die Küstenangelei ihren Höhepunkt, denn fast alle Absteiger sind wieder im Meer und schlagen sich die Bäuche voll. Die Fische sind den ganzen Tag lang aktiv und ziehen an der Küste entlang. Überall, wo Futter ist, tauchen früher oder später auch jagende Meerforellen auf. Sobald die Wassertemperatur etwa 15 Grad erreicht, werden die Meerforellen eher dämmerungsaktiv. Zwischen Ende Juni und Anfang September ist der Abend (zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang) die beste Zeit. Im September und Oktober treiben sich die Meerforellen auch tagsüber wieder dicht unter Land herum. Die letzten laichreifen Fische wandern in die Flüsse, der Kreis schließt sich. Wie und womit? Das Spinnfischen ist die Methode, mit der die meisten Meerforellen gefangen werden. Mit einer 3-Meter-Spinnrute (10 bis 30 Gramm Wurfgewicht) und einer guten Stationärrolle (200 Meter 0,25er) ist man am Fluß und im Meer gut ausgerüstet. Auch für das Flußangeln mit dem Tauwurm ist dieses Gerät gut geeignet, besser sind jedoch etwas längere Ruten. Fliegenfischer sollten Gerät der Klassen 8 (Einhandrute) oder 9 (Zweihandrute) wählen. Die Einhandrute ist ideal für die Küstenfischerei und kleinere Flüsse, die leichte Zweihand für die Flußfischerei. Beim Watfischen an der Küste reicht eine Schwimmschnur oder Sinktip aus, am Fluß braucht man eine Schwimmschnur oder Intermediate und außerdem eine Sinkschnur, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Die Vorfachspitze sollte mindestens 0,25 mm stark sein, besser ist eine 0,30er. Die Köderfrage ist leicht beantwortet. Der Spinnfischer liegt an der Küste mit den gängigen Meerforellenblinkern und Küstenwobblern immer richtig. Natürliche Farben (Silber, Silber/Grün, Silber/Blau) sind das ganze Jahr lang fängig. Logisch, denn mit Ködern in diesen Farben werden Sandaale und kleine Heringe nachgeahmt, von denen sich die Meerforelle ernährt. Bei der sommerlichen Nachtfischerei sollte man jedoch lieber zu einem völlig schwarzen Köder greifen. Der Grund: Ein dunkler Köder hebt sich besser gegen den etwas helleren Himmel ab, die Forelle bemerkt ihn daher schneller. Im Spätherbst und Winter sollten Sie es auch mal mit Orange/Gelb oder Rot probieren. Besonders in angetrübtem Wasser reagieren die Forellen gut auf diese Reizfarben. Auch die Fliegenfischer sollten sich an diesen Farben orientieren: im Frühjahr natürliche Nachbildungen, nachts schwarze Fliegen und im Spätherbst und Winter Reizfliegen wie zum Beispiel die Mickey Finn. Beim Spinnfischen im Fluß sind große, silberne Spinner (Nummer 4!) hervorragend. Spät in der Saison und beim Angeln auf Absteiger laufen Spinner in Reizfarben (Rot, Orange) und einteilige Sinkwobbler (Orange, Regenbogenforelle) besser. Auch ein dicht am Grund angebotener Tauwurm wird gerne genommen. Viele Angler benutzen eine Posenmontage mit Endblei, der Haken ist etwa 30 cm über dem Blei an einem Seitenarm befestigt. Noch besser ist jedoch das Angeln mit dem Tiroler Hölzl, da der Tauwurm automatisch in der richtigen Tiefe angeboten wird. Ein roter Wollfaden oder ein Spin-o-Glow, kurz vor dem Wurm angebracht, wirkt manchmal Wunder. Fliegenfischer sollten es mit schwarz/roten Fliegen versuchen, spät in der Saison und der Frühjahrsfischerei sind Ei-Fliegen fast unschlagbar. Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden: Schärfen Sie den Haken und kontrollieren Sie die Bremse. Besonders beim Spinnfischen an der Küste beißen die Fische oft direkt nach dem Einfallen des Köders. Dann bringt man nur mit einem superscharfen Haken den Anhieb durch. Und stellen Sie die Bremse nicht zu fest ein. Wenn Sie eine Meerforelle zu hart ran nehmen, dann springt sie oder dreht sich wie wild. Und oft, leider viel zu oft, wird sie dabei wieder den Haken los. Kleiner Tip: Wenn die Meerforelle in die Luft geht, schnell die Rute senken. Das verringert den Druck auf den Fisch und gibt Ihnen Luft, um die Bremse etwas zu öffnen. Quelle: Blinker.de
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März 2023
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